Witzwort vertellt

28. Der Schatz von „Hans Amt“

Rolf Peters überreichte der Archivgruppe leihweise den großen Schatz, den er mit seinem Vater Hans Peters angehäuft hat: Eine Sammlung von Zeitungsausschnitten und Dokumenten aus den Jahren 1952–1991.

Sorgfältig datiert und in zwei Alben einsortiert, finden sich hier Informationen über die Gemeindepolitik, die Vereine und über alle Ereignisse, mit denen es Witzwort in die Presse geschafft hat. Zusammen mit den Zeitungsausschnitt-Sammlungen von Hannes Hansen und Hans-Werner Grothe bilden das rote und das grüne Album wichtige Quellen für die geplante Chronikergänzung.

Hans Peters, oder „Hans Amt“, wie er im Dorf genannt wurde, war sehr genau, so erinnern sich die Archivgruppenmitglieder. Bevor er morgens im Witzworter Amtsgebäude seinen Dienst aufnahm, wurden die Bleistifte, frisch gespitzt, ordentlich auf dem Tisch ausgerichtet. Heute befindet sich in diesen Räumen das Archiv, und noch immer zehren wir von den Bleistiftvorräten …

In Witzwort geboren, begann Hans Peters nach der Schule eine Lehre zum Rechtsanwaltsgehilfen. Nach dem Tod des Lehrherrn wechselte er zur Kreishandwerkerschaft, wo er seine Ausbildung mit einer kriegsbedingten Notprüfung abschloss. Dann Wehrmachtseinsatz und anschließende Gefangenschaft bis 1947. Zurück in Witzwort ging Peters 1947 zur Gemeindeverwaltung. Als 1970 das Amt Witzwort aufgelöst und dem Amt Friedrichstadt zugeschlagen wurde, arbeitete er dort bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1985.

Privat war Peters u.a. im Reichsbund aktiv, Sänger in der Witzworter Liedertafel und begeisterter Tänzer, daher sein zweiter Beiname „Hans Danz“. Auf seine Initiative wurden 1986 Seniorentanznachmittage veranstaltet, die allerdings mangels Beteiligung nicht lange stattfanden. Hans Peters und seine Frau Martha mussten dann zum Tanzen nach Husum fahren.

„Hans Amt“ war Amtmann durch und durch. Auch nach der Pensionierung war die Treue zu seinem Dienstherrn so groß, dass der damalige Reichsbund-Vorsitzende Werner John ihn nicht dazu über-reden konnte, Mitglieder in Auseinandersetzungen mit den Behörden zu beraten. Andererseits hatte er auch ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl: Direkt nach dem Krieg spielte er bei der Verteilung von Kohlescheinen für Bedürftige schon mal „Justitia“ und half der Gerechtigkeit auf die Sprünge.  

Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Cover der Alben mit dem Titel „Meine Witzworter Chronik“ und den Initialien R. M. P. = Rolf Matthias Peters. Darunter Zeitungsausschnitte aus dem Jahr 1985, u.a. den Bericht über die Jahreshauptversammlung des TSV, in der Hartmut Knudsen zum Vorsitzenden gewählt wurde.   

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