Witzwort vertellt

13.  Vor 26 Jahren nach Renovierung wieder eröffnet: der Rote Haubarg

Hans Knutz berichtet: „Am 28.2.1986 war die Feier zur Wiedereröffnung des Roten Haubarges. Nach 3-jähriger Bauzeit wurde das Gebäude (Kostenaufwand 2 ½ Millionen DM) der Bestimmung übergeben.

Der Kreis Nordfriesland hat den Bau von der Stiftung übernommen für die kommenden hundert Jahre, Pacht symbolisch 1 DM pro Jahr. Die Gastronomie hat das Ehepaar Wittmaak übernommen.

Die Eröffnungsrede hielt nach einer musikalischen Einstimmung Landrat Dr. Claus Petersen. Dann sprach Kultusminister Bendixen aus Kiel. Außerdem redeten Dr. Kuschert von der Stiftung Nordfriesland, Kreispräsident Zühlke, Illmer von der Stadt Husum und im Namen der Asmussenstiftung Probst Wulf und die Pastoren Falk aus Witzwort und Andersen, Tating trugen das Eiderstedt-Lied vor unter Gitarrenbegleitung durch Amtsrichter Kratzky, Husum.

Nach der 2-stündigen Feier, bei der auch noch der Witzworter Bürgermeister Hans Christiansen dem Gastwirtehepaar einen Wandbehang mit der Aufschrift „Et gah‘ uns wohl up unse olen Dage“ und dazu eine Chronik von Witzwort übergab, wurde die geladene Gesellschaft von fast 100 Personen zum Mittagessen gebeten. Es gab Holsteinisches Hochzeitsessen, hinterher noch einen Pharisäer.

Dauer der Feier im Ganzen ca. 3 Stunden. Natürlich waren auch Damen in Eiderstedter Tracht anwesend. Die Schülerin Thora vom Theodor-Storm-Gymnasium, wohnhaft in Löwenstedt, verlas als Siegerin im Plattdeutsch-Lesewettbewerb das lange Gedicht von der Teufelssage und erhielt viel Beifall.

So besteht nun für lange Zeit die Gewähr, dass der alte und weitbekannte Haubarg erhalten bleibt. Darüber herrscht allgemein Befriedigung und Freude. 1 ½ Millionen DM hat das Land Schleswig-Holstein und 1 Million DM der Kreis Nordfriesland dafür hergegeben. Zwei  Architekten, darunter Architekt Bauer, haben den Umbau geleitet. Der alte Kuhstall ist als Sitzungszimmer, der Vierkant als Museum eingerichtet. Beim Umbau kamen Bauteile und Keller zutage, die wohl vor dem Haubargbau von Herzog Adolf stammten, der hier vielleicht in seinem Landbesitz von 150 ha einen Sommersitz hatte erbauen lassen, der aber wohl 1634 der großen Manndränk zum Opfer gefallen war.“

Quelle: Handschriftliche Notiz von Hans Knutz im Dorfarchiv Witzwort. Das Bild zeigt die Titelseite des damaligen Programmheftes.

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